Störungsbilder bei Kindern

Störung der Artikulation

(Dyslalie)

- Phonetische Störung: Dem Kind ist es nicht möglich einen oder mehrere Laute  korrekt auszusprechen, z.B.  /s/ (Lispeln), /k/ (Kappazismus).

- Phonologische Störung: Störungen bei der Verwendung von Sprachlauten: Laute können zwar isoliert korrekt gebildet werden, aber nicht im Wortzusammenhang. Häufig werden sie ausgelassen oder durch andere Laute ersetzt, z.B. das /k/ durch das /t/ → zur /Kanne/ wird  /Tanne/ gesagt.

 

 


Dysgrammatismus

(morphologisch-syntaktische Störung)

Probleme beim Bilden von korrekten Wort- und/oder Satzkonstruktionen, z.B. „Wir gehen Einkaufszentrum“. „Ich essen Brot“. „Die Hünde“.


Wortschatzstörung

(semantisch-lexikalische Störung)

Das Kind versteht für sein Alter zu wenige Wörter (reduzierter passiver Wortschatz) und kann zu wenige Wörter aktiv sprechen (reduzierter aktiver Wortschatz).


Late Talker

So bezeichnet man Kinder zwischen dem 1. und 3. Lebensjahr mit einer deutlich verlangsamten Sprachentwicklung. Late Talker verfügen über einen unterdurchschnittlichen Wortschatzumfang: Weniger als 50 aktiv gebrauchte Wörter im Alter von 24 Monaten, weniger als 100 Worte im Alter von 36 Monaten, Keine Zweiwortäußerungen / Wortkombinationen.


Myofunktionelle Störung

Störungen von Motorik und Spannung der Zunge und/oder der Lippen (z.B. fehlender Mundschluss, die Zunge stößt beim Schlucken gegen die Zähne).


Kindliche Aphasie

Aphasien sind Störungen der Sprache, die durch eine Beeinträchtigung der Sprachproduktion (Sprechen) und des Sprachverständnis entstehen, z.B. hervorgerufen durch einen Schlaganfall oder ein Schädel-Hirn-Trauma. Sie können mit unterschiedlichem Schweregrad unterschiedliche Bereiche betreffen, wie Satzbildung, Wortbedeutungen (z.B. Fehlbenennung von Gegenständen) und/oder einen eingeschränkten Wortschatz.


Kindliches Stottern

Die Leitsymptomatik kann unfreiwilliges Wiederholen von Lauten, Teilwörtern oder Silben, Dehnen von Lauten und/oder Blockierungen bei Sprechen beinhalten. Begleitend können unter anderem Mitbewegungen des Körpers, Sprechangst, Benutzen von Füllwörtern und/oder Vermeideverhalten auftreten.


Kindliches Poltern

Kindliches Poltern ist wie das Stottern eine Redeflussstörung. Es ist jedoch gekennzeichnet durch Auslassungen und Verschmelzung von Lauten und Silbenfolgen, Lautersetzungen und Lautveränderungen, die häufig zur Unverständlichkeit von Äußerungen führen. Es ist weiter gekennzeichnet durch teilweise stark erhöhtes Sprechtempo und schlechte Eigenwahrnehmung (Störungen werden vom Patienten nicht bemerkt).


Kindliche Stimmstörung

Eine Störung der Stimme macht sich durch einen veränderten Stimmklang bemerkbar, z.B. durch Heiserkeit. Die Stimme ist nicht mehr so leistungsfähig, z.B. ist die Stimme am Morgen besser als am Abend.


Näseln

(Rhinophonie)

Der Stimmklang und die Artikulation werden durch eine gestörte Nasenresonanz beeinträchtigt. Es wird zwischen dem offenen und dem geschlossenen Näseln unterschieden. Beim offenen Näseln entweicht bei der Bildung von Sprachlauten durch die Nase zuviel Luft. Beim geschlossenen Näseln wiederum entweicht keine Luft über den Nasenraum. Das wird besonders bei den Nasallauten (/m/, /n/ und /ng/) deutlich.